PRP-Behandlung gegen Haarausfall

Was ist PRP?

Die Abkürzung PRP steht für „Platelet Rich Plasma“ bzw. „Plättchen-Reiches-Plasma“, welches durch ein spezielles Aufbereitungsverfahren aus dem Blut des Patienten gewonnen wird.

Da das eigene Blut des Patienten zur Therapie entnommen, aufbereitet und verwendet wird, spricht man auch von autologer Bluttherapie oder Eigenbluttherapie für die Haare.

  • Die einzelnen Bestandteile des Blutes werden durch Zentrifugalkraft voneinander getrennt und nach Erythrozyten (rote Blutkörperchen), Thrombozytenarmes Plasma / PPP und Thrombozytenreiches Plasma / PRP (Blut ohne rote Blutkörperchen) unterteilt.
  • Das plättchenreiche Plasma ist ein besonders wertvoller Blutbestandteil. Da es das Wachstum in Zellen verbessern und die Durchblutung anregen kann.
  • Das Blutplasma enthält neben Wachstumsfaktoren und Zytokinen eine besonders hohe Konzentration an Blutplättchen und Mikronährstoffen.

Dieses Plasmakonzentrat hilft den Haarwurzeln bei der Zellerneuerung, liefert Nährstoffe und hilft, das Wachstum anzuregen. Damit es an der Stelle wirkt, wo es benötigt wird, spritzen wir das plättchenreiche Blutkonzentrat in die Kopfhaut.

Welche Wirkung hat PRP auf die Haare?

Die Thrombozyten / Blutplättchen sind die kleinsten Zellen im Blut. Sie enthalten wertvolle Mikronährstoffe und Wachstumsfaktoren, also Proteine, welche die Zellproliferation und somit die Zellregeneration und Wundheilung positiv beeinflussen.

Die durch PRP Therapie von den Thrombozyten freigesetzten Wachstumsfaktoren aktivieren die Stammzellen an den Haarwurzeln und Haarfollikeln. Dadurch gehen sie von einem Ruhezustand in einen aktiven Zustand über und beginnen mit der Bildung von neuen Haaren. Darüber hinaus wird die Durchblutung und Gefäßneubildung der Kapillare um die Haarwurzeln herum stimuliert, was zu kräftigem Haarwuchs führt.

Durch diese PRP Haarwurzelbehandlung ist es also ohne chemische oder synthetische Mittel möglich, die Selbstheilungskräfte des eigenen Körpers zu aktivieren, um von den positiven Eigenschaften zu profitieren. Die Zellerneuerung wirkt wie eine Verjüngungskur für die Haarwurzeln.

Zusammengefasst lässt sich also sagen, dass die PRP-Behandlung der Haare die bestehenden Haarwurzeln kräftigt und inaktive Haarwurzeln wieder reaktivieren kann. Dies führt zu einer besseren Haardicke und auch die Haardichte nimmt wieder zu. Daher ist die Eigenbluttherapie der Haare häufiger Bestandteil einer Therapie gegen Haarausfall und begleitet in aller Regel eine Haarverpflanzung.

Wachstumsfaktor


  • Platelet Derived Growth Factor/ PDGF | Zellteilung, Zellproliferation, Zellmigration, Angiogenese
  • Platelet Derived Angiogenesis Factor/ PDAF | Zellproliferation, Angiogenese
  • Platelet Derived Endothelial Growth Factor/ PDEGF | Wundheilung
  • Epidermal Growth Factor/ EGF | Zellproliferation, Zelldifferenzierung, Angiogenese
  • Vascular Endothelial Growth Factor/ VEGF | Angiogenese/ Gefäßbildung
  • Insulin like Growth Factor/ IGF | Regulation von Wachstums- und Entwicklungsprozessen
  • Fibroblast Growth Factor/ FGF | Zellproliferation, Zelldifferenzierung, Angiogenese
  • Hepatocyte Growth Factor/ HGF | Angiogenese
  • TGF ß | Zellproliferation


Bei welchen Arten von Haarausfall wird eine PRP-Behandlung angewandt?

Die Erfahrungen der letzten Jahre und die aktuelle Studienlage zeigt, dass alle Formen von Haarausfall bei Frauen und Männern mit einer PRP-Behandlung erfolgreich therapiert werden können.

  • Erblich bedingter Haarausfall


Bei erblich bedingtem Haarausfall (androgenetischer Haarausfall) führt das Sexualhormon Dihydrotestosteron (DHT) zur zunehmenden Schädigung der haarfollikelversorgenden Gefäße. Unbehandelt kann sich die verminderte Blut- und Nährstoffversorgung bis zur Zerstörung der Haarfollikel fortsetzen, welche sich letztlich durch entsprechenden Haarverlust bei Frauen und Männern zeigt.

  • Kreisrunder Haarausfall


Bei kreisrundem Haarausfall (Alopecia areata) werden durch eine Autoimmunreaktion Haarfollikel von den eigenen Abwehrkräften angegriffen. Diese Immunreaktion ruft kahle Stellen hervor, im Kopfhaar oder im Bart, in Augenbrauen oder sonstigem Körperhaar. Sobald der Haarausfall gestoppt wurde, können viele Haarwurzeln wieder reaktiviert werden.

  • Diffuser Haarausfall


Wenn Kopfhaar über den gesamten Kopf ausdünnt, spricht man von diffusem Haarausfall (diffuse Alopezie bzw. telogenes Effluvium). Die Ursachen hierfür sind vielfältig. Meist stecken eine Erkrankung, eine Mangelerscheinung oder eine Hormonveränderung hinter dem Haarausfall. Dadurch wird die Wachstumsphase verringert und Haare sind oft brüchig und dünner. Die meisten betroffenen Haarwurzeln sterben nicht ab, sondern sind im Ruhemodus.

  • Sonstige Haarausfall-Formen


Neben den oben genannten Formen gibt es weitere Haarausfall-Formen, die körperliche oder psychische Ursachen haben. Auch eine Kombination der Ursachen ist nicht selten.

Zudem wird unterschieden, ob die Haarfollikel beim Ausfallen vernarben (also absterben und kleine Narben entstehen) oder nicht-vernarben (Haarwachstum ist gestört, Haare wachsen nicht korrekt und fallen frühzeitig aus oder wachsen kaum).

Wieso hilft PRP bei Haarausfall?

Mit zunehmendem Alter kann der menschliche Körper gewissen Abbauprozessen und Zellschäden nicht mehr so effektiv entgegenwirken wie in jungen Lebensjahren. Die körperlichen Alterungsprozesse werden zunehmend spür- und sichtbar und die natürlichen Selbstheilungskräfte nehmen im Laufe der Zeit ab. Auch das Volumen und das Erscheinungsbild der Haare verändern sich. Die Haare verändern ihre Farbe und verlieren an Vitalität und fallen aus.

  • Diesem fortschreitenden Alterungsprozess kann die PRP Haarausfallbehandlung entgegenwirken, denn die im PRP vermehrt enthaltenen Nährstoffe und Wachstumsfaktoren regen die Fibroblasten zur körpereigenen Elastan-, Kollagen- und Hyaluronsäure-Produktion an.


  • Bei der Eigenblutbehandlung wird die Zellregeneration der Haarwurzeln stimuliert, zusätzliche Stammzellen werden ins Gewebe angelockt und es kann mehr Feuchtigkeit binden.


  • Diese Vorgänge sorgen für eine Revitalisierung des Kopfhautgewebes und der Haarfollikel und können das Haarwachstum anregen.


  • Das injizierte Blutplasma stimuliert die Zellproliferation letztlich so, dass die Anzahl der neu gebildeten Zellenhöher ist, als die Anzahl der absterbenden Zellen.


Wie läuft eine PRP-Behandlung bei Haarausfall ab?

Vor der Eigenblutbehandlung führt Dr. Rudischer zunächst ein Beratungsgespräch mit ihnen. In diesem erläutert er den genauen Ablauf und informiert über mögliche Risiken und Nebenwirkungen. Außerdem wird gemeinsam mit ihnen ein individueller Behandlungsplan erstellt, der die Ausgangssituation ebenso wie die persönlichen Wünsche berücksichtigt.
Die PRP-Behandlung ist ein kurzer ambulanter Eingriff von etwa einer halben Stunde Dauer. Die Behandlung umfasst zwei Schritte: zum einen die Blutentnahme und zum anderen die Injektion der aufbereiteten Plasmaflüssigkeit. Zunächst entnimmt Dr. Rudischer das benötigte Eigenblut und bereitet es für die Injektionen auf. Dazu trennt er Plasma und Blutplättchen von den übrigen Bestandteilen. Die Plasmaflüssigkeit wird an ausgewählten Stellen mit feinen Nadeln in die Kopfhaut injiziert.
Nach der PRP-Behandlung ist die Kopfhaut zunächst noch leicht gerötet. Die Rötung verschwindet ein paar Stunden nach der Behandlung. Sie können sofort wieder ihren gewohnten Verpflichtungen nachkommen, sollten jedoch vorübergehend auf Sport, Saunagänge und Solariumbesuche verzichten.

Welche Risiken und Nebenwirkungen birgt eine PRR-Behandlung bei Haarausfall?

Da es sich um ein rein biologisches, autologes / körpereigenes Therapeutikum ohne synthetische, chemische oder andere toxische Stoffe handelt, besteht allgemein eine sehr gute Verträglichkeit gegenüber PRP. Abwehrreaktionen in Form von Allergien oder anderen Nebenwirkungen sind nicht bekannt.

  • Infektionskrankheiten: Können PRP-Therapien Infektionskrankheiten übertragen? Nein, da es sich um das Eigenblut der Patienten handelt.
  • Schmerzen: Bei der Applikation des Blutplasmas in die Kopfhaut kommen hauchdünne Nadeln zur Anwendung. Die Therapie wird dadurch zumeist als nahezu schmerzlos empfunden.
  • Risiken: Bei fachgerechter Durchführung der PRP-Haarausfallbehandlung bestehen keine Risiken. Durch die minimalen Injektionen können vereinzelt und vorübergehend kleine Hämatome / Blutergüsse entstehen.
  • Kontraindikationen: Da es sich um eine Eigenbluttherapie handelt, ist die Behandlung grundsätzlich gut verträglich und allergische Reaktionen sind nicht zu erwarten. Die PRP-Behandlungen sollten jedoch bei Patienten mit Thrombozytopenie, Sepsis oder lokalen Infektionen der Kopfhaut sowie chronischer Einnahme von Nichtsteroidaler Antirheumatika nicht durchgeführt werden.