Faltenunterspritzung mit Hyaluronsäurefiller

Was sind Filler?

Filler sind medizinische Materialien, die in flüssiger bis gelartiger Form in die Haut injiziert werden und diese von unten „anheben“ bzw. auffüllen und somit Falten glätten.  Es gibt viele Arten und Zusammensetzungen von Fillern, die unterschiedlichen Zwecken dienen und teilweise anders wirken. Aus diesem Grund können keine pauschalen Aussagen darüber getroffen werden, welcher Filler für welche Faltenform „am besten” geeignet ist. Hier spielen u.a. Hauttyp, Alter und persönliche Wünsche des Patienten eine Rolle, weshalb stets individuell mit dem Arzt ermittelt werden muss, welcher Filler oder welche Filler-Kombination angewandt werden soll. Die meisten Filler sind dafür bekannt, dass sie komplett oder teilweise wieder abgebaut werden. Ein klarer Vorteil der abbaubaren Filler ist, dass sie weniger Risiken mit sich bringen als dauerhafte Materialien und daher von Experten heute i.d.R. empfohlen werden. Bei den abbaubaren Fillern gibt es allerdings Unterschiede in ihrer Wirkdauer, da sich nicht jeder Filler gleich schnell bzw. langsam wieder abbaut. Hyaluronsäure und Kollagen bspw. zählen zu den biologischen Fillern und gelten daher als besonders verträglich. Sie sind mindestens 3 Monate haltbar und die Wirkung setzt gleich im Anschluss an die Injektion ein. Hyaluronsäure wird vor allem bei oberflächlichen Falten, wie Knitterfältchen im Gesicht, am Hals oder Dekolleté verwendet. In einer höheren Konzentration kann Hyaluronsäure auch der Behandlung tieferer Falten dienen.

Was ist Hyaluronsäure?

Hyaluronsäure ist ein natürlicher Bestandteil des menschlichen Körpers und übernimmt dort vielfältige Aufgaben. Der Wirkstoff kommt in vielen Gewebearten vor und ist hauptsächlich in Augen, Haut, Gelenken und Muskeln vorhanden. Hyaluronsäure ist ein „Alleskönner” - sie sorgt für geschmeidige Gelenke, verleiht unseren Augen Feuchtigkeit und ist für den Flüssigkeitsaustausch zwischen den Zellen zuständig. Daneben wirkt Hyaluronsäure als Entzündungshemmer und fördert die Wundheilung.  Nicht zuletzt verleiht Hyaluronsäure der Haut Volumen und Elastizität und gibt ihr jugendliche Spannkraft. Das ist auf eine ganz besondere Eigenschaft des natürlichen Fillers zurückzuführen: seine außerordentliche Fähigkeit, Wasser im Gewebe zu binden. Genau diese Eigenschaft macht den Wirkstoff für die Ästhetische Medizin und Kosmetikhersteller so interessant. Chemisch gesehen besteht Hyaluronsäure aus einer Kette von Polysacchariden - also Zuckerverbindungen - die in der Lage sind, das Vielfache ihres eigenen Gewichts an Feuchtigkeit zu speichern.
Der Hyaluronsäuregehalt in unserem Körper bleibt nicht ein Leben lang gleich. Natürliche Alterungsprozesse bewirken einen kontinuierlichen Abbau des wertvollen Wirkstoffs. Dieser graduelle Rückgang beginnt bereits mit dem 25. Lebensjahr und schreitet dann unaufhaltsam fort. Um das 60. Lebensjahr herum sind nur noch 10 Prozent der ursprünglichen Menge an Hyaluronsäure im Körper vorhanden. Das zeigt sich nicht nur in Verschleißerscheinungen der Gelenke und trockenen Augen - es hinterlässt auch deutlich sichtbare Spuren in unserem Gesicht. Bindegewebe und Haut verlieren an Volumen und erschlaffen, die Gesichtsstrukturen sinken ab und es entstehen Falten.
Der Therapieansatz für eine Faltenunterspritzung mit Hyaluronsäure macht sich seine feuchtigkeitsspeichernde Wirkung zunutze. Die minimalinvasive Faltenbehandlung ist eine effektive Verjüngungskur für Haut und Gewebe – sie sorgt für neue Fülle und jugendliche Frische. Nicht umsonst ist Hyaluronsäure Bestandteil vieler Antifaltencremes. Kosmetische Präparate bewirken tatsächlich kurzfristig eine leichte Auffrischung und Glättung der Haut - allerdings nur für wenige Stunden. Antifaltencremes erzielen bei Weitem nicht den Effekt, der mit einer Faltenunterspritzung zu erreichen ist. Eine Faltenunterspritzung mit Hyaluronsäure verspricht einen deutlichen und lang anhaltenden Verjüngungseffekt. Die zur Faltenunterspritzung verwendete Hyaluronsäure ist eine gelartige bis flüssige Substanz. Der Wirkstoff wird größtenteils biosynthetisch durch Fermentation von Mikroorganismen hergestellt. Die erhaltene Substanz stimmt weitgehend mit menschlicher Hyaluronsäure überein und löst daher in der Regel keine Allergien aus. Auch biosynthetisch hergestellte Hyaluronsäure verbleibt nicht dauerhaft im Gewebe. Da es sich um einen körperverwandten Wirkstoff handelt, ist Hyaluronsäure biologisch abbaubar. Sie wird nach und nach vom Körper in seine Bestandteile Wasser und Kohlendioxid aufgespalten und auf natürlichem Wege über den Organismus entsorgt. Aus diesem Grund muss die Behandlung von Zeit zu Zeit wiederholt werden.

Wie wirkt Hyaluronsäure?

Hyaluronsäure wirkt bei der Faltenbekämpfung auf zweifache Weise. Zunächst werden Falten durch das Volumen der Hyaluronsäure aufgefüllt. Vertiefungen werden durch Injizieren des gelartigen Füllstoffes nach oben gedrückt und erscheinen dadurch glatter. Dieser Effekt macht sich direkt nach der Behandlung bemerkbar. Eine weitere Wirkung entfaltet der Filler durch seine biologische Funktion Wasser zu binden. Das injizierte Hyaluron sorgt dafür, dass nach und nach mehr Feuchtigkeit im Gewebe gebunden wird. Das führt zu einem allmählichen Volumenaufbau, der sich in strafferer, glatterer Haut zeigt.  Neben diesen Effekten werden der Hyaluronsäure weitere Fähigkeiten zugeschrieben. Wie es scheint, setzt Hyaluron im Zusammenwirken mit dem mechanischen Reiz der Injektion weitere biologische Prozesse in Gang. Der Wirkstoff stimuliert das Gewebewachstum und fördert die Bildung von Kollagen. Beides trägt zu einer dauerhaften ästhetischen Verbesserung der Haut bei.

Für welche Falten kann Hyaluronsäure verwendet werden?

Hyaluronsäure ist in der Faltenbehandlung überaus vielseitig einsetzbar. Sie ist sowohl bei kleinen oberflächlichen Knitterfältchen als auch bei tiefen Falten wie Nasolabialfalten effektiv. Ebenso kommt Hyaluronsäure bei Fältchen um Mund und Lippen zum Einsatz, ist aber auch bei der Glättung horizontaler Stirnfalten und der Verjüngung des Handrückens erfolgreich.  Weniger geeignet für eine Faltenunterspritzung mit Hyaluronsäure sind dagegen aktive Falten – also Mimikfalten, die durch direkte Muskelkontraktion entstehen. Ein Beispiel hierfür sind senkrechte Zornesfalten und Lachfalten. Zur Beseitigung dieser Falten ist eine Behandlung mit Botox wesentlich effektiver. In vielen Fällen kann auch eine Kombination mit Hyaluronfillern und Botulinumtoxin sinnvoll und zielführend sein.

Wie läuft eine Faltenunterspritzung mit Hyaluronsäure ab?

Jeder Faltenunterspritzung sollte eine ausführliche Beratung vorausgehen, um die Behandlungsziele genau abzustecken. Nach einer detaillierten Analyse Ihrer persönlichen Ausgangssituation wird ein individueller Behandlungsplan erstellt und die Vorgehensweise erläutern.
Eine Faltenunterspritzung mit Hyaluronsäure nimmt je nach Umfang 30 bis 60 Minuten in Anspruch. Der Ablauf der Behandlung kann je nach Art der zu behandelnden Falten und den gewählten Injektionstechniken variieren. Der Filler wird je nach Behandlungsziel in tiefere oder oberflächliche Hautschichten injiziert. Abhängig vom gewünschten Ergebnis wird die Hyaluronsäure in die Ober-, Mittel- oder Unterhaut eingebracht oder auch direkt auf dem Knochen platziert. Mitunter ist es sinnvoll, den Filler in verschiedene Hautschichten zu injizieren, um das angestrebte Ergebnis zu erzielen. Auch in Menge und Form sind die Injektionstechniken variantenreich – das Injizieren des Fillers kann tropfenweise oder großflächig, in Strängen oder auch fächerförmig erfolgen. Je nach Konsistenz und Menge des Füllmaterials kommen dazu sehr feine Nadeln oder stumpfe Kanülen infrage. Welcher Filler und welche Injektionsmethode jeweils die richtige ist, entscheidet sich nach einer genauen Analyse der individuellen Ausgangslage.
Erste Ergebnisse sind direkt nach der Behandlung sichtbar – seine volle Wirkung entfaltet die Hyaluronsäure nach rund 3 Wochen.  Es empfiehlt sich, eine Faltenbehandlung mit Fillern schrittweise durchzuführen. Zwischen den einzelnen Behandlungsterminen liegen jeweils 2 bis 4 Wochen. So vollzieht sich der Wandel hin zu einem jüngeren frischeren Aussehen nach und nach und bleibt für andere unauffällig.  Bei einer Faltenunterspritzung mit Hyaluronfillern entstehen keine Ausfallzeiten. Schon nach wenigen Stunden kann der Patient seinen Tätigkeiten nachgehen und ist gesellschaftsfähig. Rötungen und kleine Blutergüsse an den Einstichstellen können nach kurzer Zeit problemlos überschminkt werden. Um einen optimalen Heilungsprozess zu unterstützen, empfiehlt es sich, in den ersten drei Tagen auf Saunabesuche, Sport und Solarium zu verzichten.

Wie lange hält die Wirkung der Faltenunterspritzung an?

Hyaluronsäure gehört zu den temporären Fillern. Sie wird nach und nach vom Körper abgebaut – damit schwinden nach einiger Zeit auch die Ergebnisse. Wie schnell oder langsam Hyaluronsäure vom Organismus abgebaut wird, hängt von mehreren Faktoren ab.  In erster Linie ist entscheidend, welche Gesichtspartien mit dem Filler behandelt werden und wie tief die Substanz injiziert wird. Das hängt mit einem bestimmten Enzym, der Hyaluronidase, zusammen – es ist maßgeblich für den Abbau verantwortlich. Das Enzym ist nicht homogen im Körper verteilt und kommt in manchen Hautzonen und Gewebeschichten häufiger vor als in anderen. Dadurch variiert auch die Haltbarkeit der Ergebnisse. Der Durchschnittswert liegt bei 4 bis 9 Monaten, in manchen Fällen dauert der Effekt auch ein Jahr oder länger an.

Welche Risiken und Nebenwirkungen sind mit einer Faltenunterspritzung mit Hyaluronsäure verbunden?

Im Vergleich zu einem operativen Facelifting (Gesichtsstraffung) ist eine Faltenunterspritzung mit Hyaluronsäure oder anderen Fillern eine schonende und risikoarme Methode zur Gesichtsverjüngung. Die verwendete Substanz besteht aus einem Wirkstoff, der natürlicher Hyaluronsäure nachempfunden und daher nahezu identisch mit dem körpereigenen Stoff ist. Bis vor einigen Jahren wurde zur Faltenunterspritzung mitunter noch Hyaluronsäure tierischen Ursprungs eingesetzt, die zu allergischen Reaktionen führen konnte. Heute werden ausschließlich biosynthetisch hergestellte Präparate verwendet, die gut verträglich sind und nur in äußerst seltenen Fällen Allergien auslösen. Nach der Behandlung können zwar leichte Blutergüsse und Rötungen auftreten, diese lassen sich aber problemlos mit Make-up abdecken und sind i.d.R. nach wenigen Tagen vollständig verschwunden. 

Risiken und seltene Komplikationen auf einen Blick:

  • Leichte Schmerzen und Rötungen 
  • Juckreiz 
  • Ödeme 
  • Leichte Blutergüsse 
  • Infektionen oder Abszesse im Wundbereich 
  • Hautverfärbungen an der Einstichstelle 
  • Taubheitsgefühl der Haut  
  • Verhärtungen oder Knoten im Gewebe (Granulombildung)